Die wichtigsten Fragen

Akkermansia muciniphila

Um das Bakterium im Darm zu vermehren, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:  

Sowohl unser Lebensstil als auch unsere Ernährung spielen eine zentrale Rolle für die Darmgesundheit. Psychischer und physischer Stress beeinflussen die sogenannte Darm-Hirn-Achse, die den Informationsaustausch zwischen dem Darm, den dort lebenden Bakterien und unserem Gehirn steuert. Aus diesem Grund ist es wichtig, regelmäßig Zeit für Entspannung einzuplanen. Stressabbau durch Techniken wie Meditation oder regelmäßige körperliche Bewegung kann dazu beitragen, den Akkermansia-Spiegel im Darm positiv zu beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung mit ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukten spielt hier ebenfalls eine wichtige Rolle.9

Viele nützliche Darmbakterien benötigen von außen zugeführte Ballaststoffe als Energiequelle, um sich zu vermehren und ihre Funktion im Darm zu erfüllen. Akkermansia hingegen kann unabhängig davon leben, da es sich direkt von Muzinen der Darmschleimhaut ernährt, die der Körper selbst produziert.

Akkermansia muciniphila ist ein anaerobes Bakterium, das bei Sauerstoffkontakt abstirbt, weshalb es in Lebensmitteln nicht vorkommt. Magensäure und Gallensalze können ihm ebenso schaden. Wissenschaftlern ist es gelungen, das Darmbakterium über einen Pasteurisierungsprozess stabiler und haltbarer zu machen. Dabei bleiben seine bioaktiven Bestandteile wie Proteine und wichtige Stoffwechselprodukte erhalten. In der pasteurisierten Form sprechen wir dann von einem Postbiotikum, das seine Wirkung im Darm leichter entfalten kann, da es sich nicht erst ansiedeln und vermehren muss – im Gegensatz zu Probiotika.

Akkermansia ist ein anaerobes Bakterium, das bei Sauerstoffkontakt abstirbt. Daher gibt es keine Lebensmittel, die dieses Bakterium direkt enthalten. Allerdings kann die Ernährung mit bestimmten Nahrungsmitteln die Population von Akkermansia muciniphila im Darm erhöhen. Dazu gehören Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Polyphenolen:  darunter Weintrauben, Cranberrys, Leinsamen, schwarzer Tee und Fischöl. Sie liefern wichtige Nährstoffe für gute Darmbakterien und die Abwehr schädlicher Mikroben. Präbiotische und probiotische Lebensmittel wie ballaststoffreiche Körner (z. B. Leinsamen) und fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, gereifter Käse und Kefir sind ebenfalls hilfreich zur Unterstützung der Darmflora.

Mehr Infos zu Präbiotika und Probiotika

Wenn Menschen zu wenig von diesem wichtigen Bakterium in ihrem Darm haben, kann es zu einem undichten Darm und Entzündungen kommen, die mit Adipositas, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden.

Eine erhöhte Anzahl von Akkermansia muciniphila deutet in der Regel auf eine gut funktionierende Darmschleimhaut und eine gesunde Darmflora hin. Gesunde Menschen weisen Studien zufolge eine höhere Population dieses Bakteriums im Darm auf.7

Ein reduzierte Menge an Akkermansia muciniphila kann sich negativ auf die Darmbarriere auswirken und somit indirekt zur Entstehung des Leaky Gut Syndroms beitragen. Da sich Akkermansia von Muzin ernährt, einem Hauptbestandteil der Darmschleimhaut, fördert es die kontinuierliche Erneuerung dieser Schutzschicht. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit einem niedrigen Anteil an Akkermansia muciniphila häufiger zu Übergewicht, Typ-2-Diabetes und anderen Stoffwechselstörungen neigen.6

Probiotika

Einige Nahrungsergänzungsmittel und weitere Produkte enthalten sowohl Probiotika als auch Präbiotika: Sie werden als Synbiotika bezeichnet, da sie in ihrer Wirkung die gesundheitlichen Vorteile für den Darm kombinieren. Präbiotika dienen Probiotika als Energiequelle, fördern ihr Wachstum und unterstützen sie so bei ihrer Aufgabe, die Darmflora im Gleichgewicht zu halten.

Der Begriff probiotisch bezieht sich auf lebende Mikroorganismen, genannt Probiotika. Diese nützlichen Bakterien werden für die Herstellung , darunter Joghurt, Kefir und Sauerkraut genutzt und können die Darmgesundheit und unser Immunsystem unterstützen.

Sowohl Präbiotika als auch Probiotika sind essenziell für einen gesunden Darm. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, wie bestimmte Hefepilze und gute Bakterien, die die Darmgesundheit fördern. Um zu wachsen und die Darmflora aktiv zu unterstützen, brauchen sie Energie –Präbiotika können ihnen als Nahrung dienen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um wasserlösliche Ballaststoffe wie Inulin, Pektin und Oligofruktose, die als faserreiche Bestandteile vor allem in Obst und Gemüse vorkommen. 

Weder noch: Probiotika und Präbiotika bilden zusammen eine für die Darmgesundheit wichtige Nahrungskette: Denn Probiotika ernähren sich u.a. von Präbiotika. Das kann ihnen die notwendige Energie geben, um die Darmflora im Gleichgewicht zu halten, die Ansiedlung guter Darmbakterien zu fördern und das Wachstum schädlicher Bakterien zu hemmen. Außerdem produzieren Probiotika dabei wichtige Stoffwechselprodukte wie kurzkettige Fettsäuren, die den Zellen der Darmschleimhaut als Nahrung dienen und sie so dabei unterstützen, die Barrierefunktion gegen Krankheitserreger und Giftstoffe aufrechtzuerhalten.

Milchsäurebakterien und Hefen werden zur Herstellung in einigen Lebensmitteln eingesetzt, die wir oben aufgezählt haben. Beim Erhitzen oder durch Lagerung sterben diese Milchsäurebakterien jedoch häufig ab. Auch überlebt der Großteil der noch enthaltenden Organismen  nicht  den Verdauungsprozess in Magen und Darm. Daher kann es bei bestimmten Ernährungsgewohnheiten sinnvoll sein, Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Pulvern mit magensaftresistenter Ummantelung zu verzehren, sodass eine ausreichend hohe Menge im Darm verfügbar ist.

Probiotika sind lebende Mikroorganismen. Sie kommen in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt oder Kefir vor, regulieren als nützliche Bakterien im Darm das Gleichgewicht der Darmflora.  

Die nötige Energie dafür liefern ihnen Präbiotika: Ballaststoffe, die vor allem in Obst und Gemüse vorkommen. Wenn Probiotika Präbiotika im Darm fermentieren (verdauen), entstehen wichtige Stoffwechselprodukte, darunter kurzkettige Fettsäuren.  

Sie dienen den Zellen der Darmschleimhaut als Energiequelle. Das hält sie aktiv und unterstützt sie in ihren Aufgaben, die für uns wichtigen Nährstoffe aus dem Darminhalt verfügbar zu machen und die Barrierefunktion gegen Krankheitserreger aufrechtzuerhalten. Eine ausgewogene Ernährung mit probiotischen und präbiotischen Lebensmitteln liefert also einen wichtigen Beitrag für unsere Darmgesundheit und kann so unseren Körper auch mit kurzkettigen Fettsäuren versorgen.  

Eine unausgewogene und ballaststoffarme Ernährung ist in der westlichen Hemisphäre und damit auch in Deutschland weit verbreitet. Die für die Darmgesundheit so wichtige Nahrungskette aus Probiotika und Präbiotika kann dann unterversorgt sein. Darmbeschwerden wie Verstopfung gelten daher als Zivilisationskrankheit.  

Wissenschaftlern ist es nun gelungen, nicht nur Probiotika und Präbiotika als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar zu machen. Durch ein spezielles Pasteurisierungsverfahren ist es möglich, sauerstoffempfindliche Bakterien wie Akkermansia muciniphila als Postbiotika verfügbar zu machen. Im Gegensatz zu Probiotika sind diese inaktivierten Mikroorganismen nicht auf einer Nahrungsquelle angewiesen.

Lebensmittel aus oder mit Milchsäurebakterien sind Teil einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung: Sie können  unsere Darmgesundheit, unser Immunsystem und unser Wohlbefinden unterstützen. Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel können meist gezielter eingenommen werden, wenn das empfindliche Gleichgewicht der Darmflora aus der Balance geraten und die Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört ist. Dies kann in verschiedenen Situationen der Fall sein, zum Beispiel bei bestimmten Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom, dem Leaky Gut Syndrom, entzündlichen Darmerkrankungen oder nach Magen-Darm-Infektionen.  

In solchen Fällen kann die Einnahme von Probiotika dabei unterstützen, das Gleichgewicht der Darmflora und die Barrierefunktion der Darmschleimhaut zu erhalten.  

Es ist ratsam, für die gezielte Einnahme von Probiotika ärztlichen Rat einzuholen, insbesondere, wenn eine Immunschwäche oder Autoimmunerkrankungen vorliegen. Bei bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz können einige probiotische Lebensmittel auch Darmbeschwerden verursachen. 

Eine ausgewogene Ernährung, die regelmäßig Lebensmittel aus oder mit Milchsäurebakterien wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut oder Kombucha enthält, kann die Darmgesundheit nur beschränkt unterstützen. Zumeist ist der Gehalt an lebend Milchsäurebakterien zu gering. Hingegen erlauben qualitativ hochwertige Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, dass sich Milchsäurebakterien vorübergehend im Darm ansiedeln. Nach bestimmten Erkrankungen oder einer Antibiotikatherapie ist die Einnahme von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln zielführender. Sofern ärztlich nicht anders vorgegeben, werden probiotische Produkte dann täglich über 8 Wochen lang verzehrt. Nahrungsergänzungsmittel sollten jedoch nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung verwendet werden oder eine gesunde Lebensweise ersetzen.

Viele Unternehmen bieten Stuhltests an, über die Menschen zu Hause eine Analyse der Darmflora erhalten sollen. Fachexperten der Mikrobiom-Forschung raten von kommerziellen  Stuhltests ohne Verordnung oder fachlicher Beratung ab, um darüber Ernährungsempfehlungen abzuleiten. Denn Aussagekraft und Nutzen dieser Tests müssen die Unternehmen nicht belegen. Bei gesundheitlichen Fragen oder zur Interpretation von Testergebnissen ist es daher ratsam, sich von einem Arzt oder Ernährungsberater beraten zu lassen.

Präbiotika

Einige Nahrungsergänzungsmittel und weitere Produkte enthalten sowohl Probiotika als auch Präbiotika: Sie werden als Synbiotika bezeichnet, da sie in ihrer Wirkung die gesundheitlichen Vorteile für den Darm kombinieren. Präbiotika dienen Probiotika als Energiequelle, fördern ihr Wachstum und unterstützen sie so bei ihrer Aufgabe, die Darmflora im Gleichgewicht zu halten.

Wasserlösliche Ballaststoffe sind Präbiotika, die den guten Darmbakterien der Darmflora als Nahrungsquelle dienen. Zu den häufigsten wasserlöslichen Ballaststoffen gehören Inulin, Pektin und Oligofruktose. Sie sind vor allem in Obst und Gemüse enthalten.

Pektine haben darüber hinaus eine festigende und wasserregulierende Funktion, was sie wertvoll bei der Behandlung von Durchfall macht. Daher wird geraten, bei Durchfall Bananen, geriebenen Apfel oder Karotten zu essen.

Unlösliche Ballaststoffe helfen u. a. bei Verstopfung: Im Dickdarm binden sie Wasser, quellen auf und sorgen so für ein größeres Stuhlvolumen, das die Darmtätigkeit anregt. Voraussetzung ist, dass wir ausreichend trinken. Wasserunlösliche Ballaststoffe sind vor allem in Vollkorngetreide und Vollkornprodukten enthalten.

Inulin ist ein Präbiotikum und gehört zu den wasserlöslichen Ballaststoffen. Es ist in bestimmten Lebensmitteln wie Artischocken oder Lauch von Natur aus enthalten und dient den nützlichen Darmbakterien, den Probiotika, als wichtige Energiequelle.

Die Menge an Ballaststoffen, die Menschen gut vertragen, ist unterschiedlich. Wer Ballaststoffe in großen Mengen zu sich nimmt, erhöht das Risiko für Blähungen oder Stuhlveränderungen. Insbesondere Menschen, die sich bisher ballaststoffarm ernährt haben, sollten eine Ernährungsumstellung nach und nach angehen. Wichtig ist dabei, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Probiotika sind lebende Mikroorganismen. Sie kommen in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt oder Kefir vor, regulieren als nützliche Bakterien im Darm das Gleichgewicht der Darmflora.  

Die nötige Energie dafür liefern ihnen Präbiotika: Ballaststoffe, die vor allem in Obst und Gemüse vorkommen. Wenn Probiotika Präbiotika im Darm fermentieren (verdauen), entstehen wichtige Stoffwechselprodukte, darunter kurzkettige Fettsäuren.  

Sie dienen den Zellen der Darmschleimhaut als Energiequelle. Das hält sie aktiv und unterstützt sie in ihren Aufgaben, die für uns wichtigen Nährstoffe aus dem Darminhalt verfügbar zu machen und die Barrierefunktion gegen Krankheitserreger aufrechtzuerhalten. Eine ausgewogene Ernährung mit probiotischen und präbiotischen Lebensmitteln liefert also einen wichtigen Beitrag für unsere Darmgesundheit und kann so unseren Körper auch mit kurzkettigen Fettsäuren versorgen.  

Eine unausgewogene und ballaststoffarme Ernährung ist in der westlichen Hemisphäre und damit auch in Deutschland weit verbreitet. Die für die Darmgesundheit so wichtige Nahrungskette aus Probiotika und Präbiotika kann dann unterversorgt sein. Darmbeschwerden wie Verstopfung gelten daher als Zivilisationskrankheit.  

Wissenschaftlern ist es nun gelungen, nicht nur Probiotika und Präbiotika als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar zu machen. Durch ein spezielles Pasteurisierungsverfahren ist es möglich, sauerstoffempfindliche Bakterien wie Akkermansia muciniphila als Postbiotika verfügbar zu machen. Im Gegensatz zu Probiotika sind diese inaktivierten Mikroorganismen nicht auf einer Nahrungsquelle angewiesen.

Leinsamen bestehen zu rund 95 % aus Ballaststoffen, die sich aus unlöslichen und löslichen Ballaststoffen zusammensetzen. Letztere sind Präbiotika und machen Leinsamen damit zu einem präbiotischen Lebensmittel.

Flohsamenschalen haben einen hohen Anteil an löslichen Ballaststoffen und gelten daher als präbiotisches Lebensmittel.

Postbiotika

Ob Probiotika oder Postbiotika besser sind, hängt von individuellen Bedürfnissen und der Konstitution eines Menschen ab. Beide haben ihre Vorteile und können in unterschiedlichen Situationen nützlich sein oder sich gegenseitig ergänzen.

Milchsäurekulturen kommen in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir und frischem Sauerkraut vor.

Für die menschliche Verdauung nicht verdauliche Ballaststoffe sind in Lauchgemüse (z. B. Zwiebeln, Knoblauch), Chicorée, Bananen, Hülsenfrüchten (z. B. Bohnen, Kichererbsen) und in Getreiden wie Roggen oder Hafer enthalten.

Probiotika sind lebende Mikroorganismen. Sie kommen in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt oder Kefir vor, regulieren als nützliche Bakterien im Darm das Gleichgewicht der Darmflora.  

Die nötige Energie dafür liefern ihnen Präbiotika: Ballaststoffe, die vor allem in Obst und Gemüse vorkommen. Wenn Probiotika Präbiotika im Darm fermentieren (verdauen), entstehen wichtige Stoffwechselprodukte, darunter kurzkettige Fettsäuren.  

Sie dienen den Zellen der Darmschleimhaut als Energiequelle. Das hält sie aktiv und unterstützt sie in ihren Aufgaben, die für uns wichtigen Nährstoffe aus dem Darminhalt verfügbar zu machen und die Barrierefunktion gegen Krankheitserreger aufrechtzuerhalten. Eine ausgewogene Ernährung mit probiotischen und präbiotischen Lebensmitteln liefert also einen wichtigen Beitrag für unsere Darmgesundheit und kann so unseren Körper auch mit kurzkettigen Fettsäuren versorgen.  

Eine unausgewogene und ballaststoffarme Ernährung ist in der westlichen Hemisphäre und damit auch in Deutschland weit verbreitet. Die für die Darmgesundheit so wichtige Nahrungskette aus Probiotika und Präbiotika kann dann unterversorgt sein. Darmbeschwerden wie Verstopfung gelten daher als Zivilisationskrankheit.  

Wissenschaftlern ist es nun gelungen, nicht nur Probiotika und Präbiotika als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar zu machen. Durch ein spezielles Pasteurisierungsverfahren ist es möglich, sauerstoffempfindliche Bakterien wie Akkermansia muciniphila als Postbiotika verfügbar zu machen. Im Gegensatz zu Probiotika sind diese inaktivierten Mikroorganismen nicht auf einer Nahrungsquelle angewiesen.

Darmbeschwerden

Darmkrämpfe können unangenehm und schmerzhaft sein. Wichtig ist, die Ursache zu identifizieren, um die richtige Behandlung zu wählen: Denn so viele unterschiedliche Faktoren Darmkrämpfe auslösen können, so viele Möglichkeiten gibt es, sie zu lindern oder gar zu verschlimmern. Ein Beispiel sind Lebensmittel mit Milchsäurekulturen wie Joghurt oder Kefir – sie enthalten nützliche Bakterien, die die Darmflora unterstützen können. Sind Darmkrämpfe und Durchfälle jedoch Ursache einer Laktoseintoleranz, können genau diese Nahrungsmittel die Darmkrämpfe auch verschlimmern.

Generell hilft es bei Darmkrämpfen, Stress zu reduzieren und warmes Wasser oder Kräutertees (z. B. Kamille oder Pfefferminze) zu trinken, um die Muskulatur im Darm zu entspannen.  

Wenn die Krämpfe jedoch anhalten, sehr stark sind oder von weiteren Symptomen wie Fieber, Erbrechen oder Blut im Stuhl begleitet werden, sollte umgehend eine Arztpraxis aufgesucht werden.

Ja, einmal diagnostiziert, lässt sich Leaky Gut heilen. Das heißt, die im Zusammenhang stehende Folgeerkrankungen können sich ebenfalls bessern, wenn der Darm wieder regeneriert ist.

Ein Blähbauch ist eine sichtbare und fühlbare Ausdehnung des Bauchbereichs. Betroffene beschreiben ein Gefühl von Spannung, Völle oder Druck im Bauchraum. Im Tagesverlauf kann die Intensität des Blähbauchs variieren, oft verstärkt nach Mahlzeiten.

Unser Darm und unser Gehirn sind über die sogenannte Darm-Hirn-Achse direkt miteinander verbunden. Daher kann emotionaler Stress die Verdauung beeinflussen, indem er die Darmbewegung entweder verlangsamt oder beschleunigt – wir haben es dann mit Verstopfung oder Durchfall zu tun. Dauerhafter negativer Stress kann auch die Darmflora verändern: Unser Körper schüttet dann vermehrt Stresshormone aus, die das gesunde Gleichgewicht von nützlichen und schädlichen Bakterien stören, und mehr gasbildende Bakterien sorgen für Blähungen.

Bei Durchfall sollten wir auf leicht verdauliche Kost setzen, z. B. auf puren Zwieback, Reis oder Karottengemüse mit Kartoffeln. Wichtig ist die schonende Zubereitung ohne Fett und scharfe Gewürze.

Folgende Lebensmittel können die Symptome einer Verstopfung noch verschlimmern und sollten daher reduziert oder vorübergehend ganz gemieden werden:

Milchprodukte: Vollfettprodukte wie Käse, Sahne und Eiscreme können bei einigen Menschen Verstopfung verursachen oder verschlimmern, da sie schwer verdaulich sind.

Süßigkeiten: Kuchen, Kekse, Bonbons sind reich an Zucker und ballaststoffarm, was Verstopfungen fördern kann.

Weißmehlprodukte: Weißbrot, Nudeln und Backwaren aus Weißmehl haben einen geringen Ballaststoffgehalt und können die Verdauung belasten.  

Bananen: Sie enthalten Pektin, was den Stuhlgang festigen und verlangsamen kann.

Reis: Weißer Reis ist ballaststoffarm und kann die Verdauung verlangsamen. Vollkornreis oder andere (Pseudo-)Getreide sind vorzuziehen.

Fleisch: Fettes oder verarbeitetes Fleisch wie Würstchen oder Schinken ist nahezu ballaststofffrei, kann schwer verdaulich sein, die Verdauung belasten und durch das Fett sogar verlangsamen.

Alkoholische Getränke: Alkohol wirkt dehydrierend und kann die Verdauung beeinträchtigen.

Um einer Verstopfung vorzubeugen, ist eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr und Bewegung wichtig. Hilfreich sind ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst (v. a. Trockenobst), Gemüse, Hülsenfrüchte (z. B. Kichererbsen, dicke Bohnen) und Samen (wie z. B. Leinsamen oder Flohsamen).  

Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut enthalten darüber hinaus wichtige nützliche Milchsäurebakterien, die dabei helfen, das Gleichgewicht der Darmflora und die Barrierefunktion der Darmschleimhaut intakt zu halten. Eine intakte Darmschleimhaut sorgt für eine optimale Aufnahme von Nährstoffen und Wasser, wehrt Krankheitserreger ab, was das Risiko für Entzündungsreaktionen und auch für Verstopfung minimiert.

Wenn der Bauch bereits aufgebläht ist, hilft es, Lebensmittel zu vermeiden, die die Symptome noch verstärken können: Bohnen, Zwiebeln und Kohlgemüse sowie kohlensäurehaltige Getränke sollten dann gemieden werden. Stattdessen sollte man auf Lebensmittel setzen, die leicht verdaulich sind und die Gasbildung nicht weiter anregen. Empfehlenswert sind:

  • Gekochte Karotten, Zucchini und Kartoffeln sind leicht verdaulich und belasten den Darm nicht zusätzlich.
  • Bananen enthalten Kalium, was hilft, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren und einen Blähbauch zu lindern.
  • Reis und Quinoa sind gut verträgliche Kohlenhydrate und können eine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt haben.
  • Ingwer- oder Fencheltee fördern die Verdauung und können helfen, Gase im Darm zu reduzieren.
  • Mageres Geflügel oder Fisch sind leicht verdauliche Eiweißquellen und verursachen keine übermäßige Gasbildung.

Fettreiche, scharfe oder stark gewürzte Speisen sowie Milchprodukte sollten gemieden werden, da sie die Symptome verschlimmern können. Diese Nahrungsmittel sind oft schwer verdaulich und können eine möglicherweise gereizte Darmschleimhaut zusätzlich belasten.

Vermehrte Blähungen bei sportlicher Aktivität kommen häufig vor. Grund ist, dass die körperliche Bewegung mit An- und Entspannung der Muskeln den Darm quasi von außen bewegt. Angestaute Gase können sich leichter lösen.

Darmprobleme äußern sich häufig durch Veränderungen der Stuhlgewohnheiten: Dazu zählen Durchfall, Verstopfung oder sogar Wechsel zwischen beidem. Auch Bauchschmerzen oder -krämpfe, starke Blähungen oder ein unangenehmes Völlegefühl sind Anzeichen für Darmprobleme. Treten Begleitsymptome wie Blut im Stuhl, Übelkeit, Erbrechen, ungewollter Gewichtsverlust auf und halten die Beschwerden länger an, sollten die Darmprobleme ärztlich abgeklärt werden.

Zonulin ist ein Protein, das eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Durchlässigkeit der Darmschleimhaut spielt. Es steuert die sogenannten „Tight Junctions“, die wie Dichtungsringe zwischen den Epithelzellen der Darmschleimhaut fungieren. Diese Tight Junctions sorgen, dass der Zwischenraum (Interzellularraum) von zwei benachbarten Epithelzellen praktisch nicht mehr existent ist. Wenn zu viel Zonulin freigesetzt wird, können sich die Tight Junctions lösen, was dazu führt, dass unerwünschte Stoffe wie Krankheitserreger und Giftstoffe in den Blutkreislauf gelangen.  

Ist der Wert von Zonulin im Stuhl oder Blut zu hoch, kann das ein Hinweis auf ein Leaky Gut Syndrom sein, bei dem die Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört ist.

Bei einem Leaky Gut Syndrom ist eine darmfreundliche Ernährung entscheidend. Empfehlenswert sind ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, da sie die Darmflora unterstützen. Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir und Sauerkraut liefern nützliche Milchsäurebakterien, die das Gleichgewicht der Darmbakterien fördern. Jedoch für eine therapeutische Beeinflussung der Darmflora beim Leaky Gut sind Probiotika in Form von Kapseln oder Pulver häufig zielführender. Omega-3-Fettsäuren aus fettem Fisch oder Leinsamen wirken entzündungshemmend. Vermeiden sollte man hingegen Zucker, verarbeitete Lebensmittel, Alkohol und Koffein, da sie die Darmschleimhaut reizen können. Auch Gluten und Milchprodukte sollten bei Unverträglichkeiten gemieden werden.

In den meisten Fällen sind Blähungen harmlos. Dauern sie lange an und werden von weiteren Symptomen wie starken Bauchschmerzen, Fieber, Verstopfung oder Durchfall begleitet, sollte dies ärztlich abgeklärt werden. Sie können dann ein Anzeichen für einen Magen-Darm-Infekt oder andere Erkrankungen sein, darunter:

  • Reizdarmsyndrom: Blähungen treten hier oft mit Bauchschmerzen und veränderten Stuhlgewohnheiten auf.
  • Glutenunverträglichkeit (Zöliakie): Dies  kann Blähungen als Reaktion auf glutenhaltige Nahrungsmittel verursachen.
  • Darmkrebs: In seltenen Fällen können Blähungen mit Gewichtsverlust, Blut im Stuhl oder anhaltenden Schmerzen einhergehen.

Welche Maßnahmen bei einem Blähbauch hilfreich sind, hängen stark von den Ursachen ab. Im Zweifelsfall und bei einem extremen Blähbauch sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Folgende Tipps können aber helfen, die Beschwerden zu lindern:

  • Auf die Ernährung achten: Um den Magen-Darm-Trakt zu schonen, kann es helfen, mehr leicht verdauliche Lebensmittel zu verzehren und auf Zuckerersatzstoffe sowie blähende Speisen zu verzichten. Außerdem kann es helfen, bewusster und langsamer zu essen – am besten in kleineren Mahlzeiten über den Tag verteilt.
  • Bewegung: Spaziergänge nach dem Essen sowie regelmäßiger Sport können die Verdauung ankurbeln und das Völlegefühl lindern. Auch Yoga und Meditationseinheiten können dabei helfen, Alltagsstress abzubauen, was sich positiv auf die Verdauung auswirken kann.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten abklären: Tritt ein Blähbauch vermehrt nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auf, kann dies auf eine Unverträglichkeit hindeuten. Diese sollte ärztlich abgeklärt und die entsprechenden Lebensmittel dann gemieden werden.
  • Probiotika: Ist das Gleichgewicht der Darmflora gestört, z. B. durch ein Übermaß an schädlichen oder gasbildenden Bakterien, kann das zu einem Blähbauch und weiteren Erkrankungen führen. Probiotika können helfen, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen. Diese Mikroorganismen sind nützliche Bakterien, die dabei helfen, die Darmschleimhaut gesund und ihre Barrierefunktion gegen Krankheitserreger intakt zu halten. Milchsäurebakterien sind u. a. in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt oder Kefir enthalten. Eine gezielte Darmkur gegen Blähbauch kann auch die Einnahme von Probiotika über bestimmte Nahrungsergänzungsmittel beinhalten und ist am besten in Absprache mit Ärztin oder Arzt durchzuführen.
  • Ggf. entschäumende Medikamente: In einigen Fällen können entschäumende Medikamente helfen. Sogenannte „Entschäumer“ mit Simeticon bringen auf physikalischem Weg Gasbläschen zum Platzen, sodass sie leichter auf natürlichem Weg abgebaut werden können.
  • Ggf. Antibiotika: Wurde der Blähbauch durch eine Fehlbesiedelung von Darmbakterien im Dünndarm verursacht, können Antibiotika helfen, den Blähbauch zu reduzieren.

Durchfall ist ein Symptom, das auf eine Störung des Verdauungssystems und damit auf eine angeschlagene Darmgesundheit hinweist. Während akuter Durchfall eine natürliche Reaktion des Körpers sein kann, um schädliche Bakterien, Viren oder Giftstoffe schnell auszuscheiden, ist er nicht per se gut für den Darm. Häufiger und langanhaltender Durchfall kann die Darmschleimhaut schädigen und zu einem Ungleichgewicht der Darmflora führen:

Ein gesunder Darm benötigt eine intakte Darmschleimhaut, um Nährstoffe effektiv aufnehmen und als Barriere gegen Krankheitserreger wirken zu können. Anhaltender Durchfall kann die Schleimhaut reizen und die Schutzfunktion beeinträchtigen, was zu weiteren Verdauungsproblemen führen kann. Zudem kann eine geschädigte Darmschleimhaut, wie beim Leaky Gut Syndrom, die Durchlässigkeit erhöhen und dazu führen, dass unerwünschte Substanzen in den Blutkreislauf gelangen.

Daher ist es wichtig, Durchfall ernst zu nehmen und die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren, statt ihn als eine Art „Reinigung“ des Darms zu betrachten. Bei häufigem oder chronischem Durchfall sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um die Gesundheit des Darms zu schützen und mögliche Schäden an der Darmschleimhaut zu vermeiden.

In den meisten Fällen ist eine Verstopfung zwar unangenehm, aber harmlos, und die Darmtätigkeit normalisiert sich innerhalb weniger Tage wieder. Erst, wenn weniger als 3-mal pro Woche eine Darmentleerung stattfindet und mit Symptomen wie starken Bauchschmerzen, Blut im Stuhl, Fieber, Übelkeit oder Erbrechen eingeht, sollte umgehen ärztlicher Rat aufgesucht werden. Eine lang anhaltende Verstopfung kann auf ernsthafte Probleme wie eine Darmentzündung oder seltener einen Darmverschluss hinweisen, was umgehender medizinischer Behandlung bedarf.

Übelriechende Blähung kommen häufig vor und sind Betroffenen oft sehr unangenehm. Der Geruch entsteht hauptsächlich durch schwefelhaltige Gase, die bei der Verdauung bestimmter Lebensmittel produziert werden. Besonders eiweißreiche Nahrungsmittel wie Eier, Fleisch und einige Milchprodukte können zu stark riechenden Blähungen führen. In manchen Fällen können übelriechende Blähungen auch auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz oder eine Darmfehlbesiedelung hinweisen.

Darmgesundheit

Einige Nahrungsergänzungsmittel und weitere Produkte enthalten sowohl Probiotika als auch Präbiotika: Sie werden als Synbiotika bezeichnet, da sie in ihrer Wirkung die gesundheitlichen Vorteile für den Darm kombinieren. Präbiotika dienen Probiotika als Energiequelle, fördern ihr Wachstum und unterstützen sie so bei ihrer Aufgabe, die Darmflora im Gleichgewicht zu halten.

Eine ausgewogene Ernährung mit Milchsäurekulturen und  ballaststoffreichen Lebensmitteln kann die Darmgesundheit fördern. Außerdem ist es wichtig, ausreichend zu trinken, genug zu schlafen und sich regelmäßig zu bewegen

Im Handel sind Darmtests für zu Hause erhältlich, die damit werben, ganz ohne Arztbesuch Hinweise auf mögliche Probleme der individuellen Darmgesundheit geben zu können. Dabei wird per Stuhlprobe u. a. analysiert, wie viele der verschiedenen Bakterien im Verhältnis zueinander im Stuhl vorhanden sind. Denn Darmgesundheit ist abhängig von einer Darmflora, bei der nützliche und schädliche Bakterien im Gleichgewicht sind. Fachexperten der Mikrobiom-Forschung raten von dieser Art Selbsttest jedoch ab, da die Anbieter weder Aussagekraft noch Nutzen der Tests belegen müssen.  

Konkrete Beschwerden wie Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall geben bereits wichtige Hinweise auf Probleme mit der Darmgesundheit. Bei Verdacht auf Infektionen mit Viren, bestimmten Bakterien, Pilzen und Parasiten sowie zur Früherkennung von Darmkrebs können Ärztinnen und Ärzte wissenschaftlich anerkannte Stuhltests durchführen.

Der Begriff probiotisch bezieht sich auf lebende Mikroorganismen, genannt Probiotika. Diese nützlichen Bakterien werden für die Herstellung , darunter Joghurt, Kefir und Sauerkraut genutzt und können die Darmgesundheit und unser Immunsystem unterstützen.

Kommerzielle Tests, die nicht im Rahmen einer ärztlichen bzw. therapeutischen Begleitung empfohlen werden, ermöglichen einen Stuhltest zu Hause, den man dann zur Mikrobiom-Analyse der Darmflora an den Anbieter schickt. Aussagekraft und klinischen Nutzen müssen die Unternehmen jedoch nicht belegen. Daher übernimmt die Krankenkasse auch nicht die Kosten. Aufgrund der fehlenden wissenschaftlichen Evidenz raten Fachexperten der Mikrobiom-Forschung von dieser Art Selbsttest ab. Anerkannt und etabliert sind jedoch Stuhltests zur Diagnostik, die in ärztlicher bzw. therapeutischer Begleitung stattfinden.

Unser Darm ist ein wichtiges Organ, das wie ein langer, gewundener Schlauch in unserem Bauch liegt. Er beginnt im Magen, endet am After und ist in 2 Hauptabschnitte unterteilt: den Dünndarm und den Dickdarm.

Der Dünndarm hat viele Falten und Ausstülpungen, was seine Oberfläche stark vergrößert. Er kommt so auf eine Länge von 3 bis 5 Metern. Diese Struktur hilft, Nährstoffe gut aus der Nahrung aufnehmen zu können.

Der Dickdarm ist mit ca. 1,5 Metern kürzer und hat eine glattere Fläche. Seine Funktion ist, nicht verdauten Darminhalten Wasser zu entziehen und ist somit an der Feinregulation des Elektrolythaushaltes beteiligt sowie den Stuhl zu formen bzw. einzudicken und einzuschleimen. Aufgrund der dichten bakteriellen Besiedlung durch die Darmflora, wird unter anderem die Versorgung mit Vitaminen, die Produktion kurzkettiger Fettsäuren sowie die Immunabwehr und Immunmodulation sichergestellt.

Die Innenwand des kompletten Darms ist mit einer Schleimhaut überzogen. Diese Darmschleimhaut (intestinale Mukosa) dient als Barriere gegen schädliche Keime und unterstützt die „guten“ Bakterien. Zudem wirkt die Schleimschicht wie ein Gleitmittel, das den Transport der Nahrung und des Stuhls durch den Darm erleichtert. Sie hilft dabei, Reibung durch z. B. feste Partikel zu reduzieren und schützt den Darm so vor Verletzungen.

Ob Probiotika oder Postbiotika besser sind, hängt von individuellen Bedürfnissen und der Konstitution eines Menschen ab. Beide haben ihre Vorteile und können in unterschiedlichen Situationen nützlich sein oder sich gegenseitig ergänzen.

Milchsäurekulturen kommen in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir und frischem Sauerkraut vor.

Für die menschliche Verdauung nicht verdauliche Ballaststoffe sind in Lauchgemüse (z. B. Zwiebeln, Knoblauch), Chicorée, Bananen, Hülsenfrüchten (z. B. Bohnen, Kichererbsen) und in Getreiden wie Roggen oder Hafer enthalten.

Neben ausreichender Flüssigkeitsaufnahme ist eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten essenziell. Diese liefern wichtige Nährstoffe und fördern das Wachstum nützlicher Darmbakterien (= Darmflora), um eine gesunde Darmschleimhaut aufzubauen. Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut können die Darmflora positiv beeinflussen. Präbiotische Nahrungsmittel wie Chicorée, Artischocken oder Zwiebeln dienen als Nahrung für gute Darmbakterien. Ausreichend Flüssigkeit, vor allem Wasser und ungesüßte Kräutertees, unterstützt die Schleimhautfunktion. Omega-3-Fettsäuren, z. B. aus fettem Fisch oder Leinsamen, können entzündungshemmend wirken. Stressreduktion und regelmäßige Bewegung fördern ebenfalls eine gesunde Darmschleimhaut. Zudem sollten schädliche Einflüsse wie übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen und der häufige Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel vermieden werden, da diese die Darmschleimhaut reizen können.

Wasserlösliche Ballaststoffe sind Präbiotika, die den guten Darmbakterien der Darmflora als Nahrungsquelle dienen. Zu den häufigsten wasserlöslichen Ballaststoffen gehören Inulin, Pektin und Oligofruktose. Sie sind vor allem in Obst und Gemüse enthalten.

Pektine haben darüber hinaus eine festigende und wasserregulierende Funktion, was sie wertvoll bei der Behandlung von Durchfall macht. Daher wird geraten, bei Durchfall Bananen, geriebenen Apfel oder Karotten zu essen.

Unlösliche Ballaststoffe helfen u. a. bei Verstopfung: Im Dickdarm binden sie Wasser, quellen auf und sorgen so für ein größeres Stuhlvolumen, das die Darmtätigkeit anregt. Voraussetzung ist, dass wir ausreichend trinken. Wasserunlösliche Ballaststoffe sind vor allem in Vollkorngetreide und Vollkornprodukten enthalten.

Sowohl Präbiotika als auch Probiotika sind essenziell für einen gesunden Darm. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, wie bestimmte Hefepilze und gute Bakterien, die die Darmgesundheit fördern. Um zu wachsen und die Darmflora aktiv zu unterstützen, brauchen sie Energie –Präbiotika können ihnen als Nahrung dienen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um wasserlösliche Ballaststoffe wie Inulin, Pektin und Oligofruktose, die als faserreiche Bestandteile vor allem in Obst und Gemüse vorkommen. 

Eine ausgewogene Ernährung, reich an Ballaststoffen und Lebensmittel mit Milchsäurebakterien, können Hausmittel sein. Sie können dazu beitragen, die Darmflora gesund zu halten. Diese können jedoch probiotische Produkte in Kapsel, Pulver- oder Tablettenformen mit hoher Anzahl an Lebendkulturen therapeutisch nicht ersetzen.  Zusätzlich ist auf die individuelle Verträglichkeit bestimmter Lebensmittel (z.B. Laktoseintoleranz, Milcheiweißallergie) zu achten.

Diese Lebensmittel sind gut für die Darmflora:

Ballaststoff­reiche Nahrungsmittel

  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte
  • Obst
  • Gemüse

Fermentierte Lebensmittel mit Milchsäure-Kulturen

  • Joghurt
  • Kefir
  • Sauerkraut
  • Kimchi

Die in diesen Lebensmitteln enthaltenen Bakterienkulturen können die Darmflora nur begrenzt unterstützen, da diese meist eine zu geringe Anzahl an Lebendkulturen enthalten.

Omega-3-reiche Lebensmittel

  • Fetter Fisch, z. B. Lachs, Sardinen
  • Leinsamen
  • Nüsse
  • Avocado

Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und können das Mikrobiom positiv beeinflussen.

Lebensmittel mit präbiotischen Inhaltsstoffen  

  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Chicorée
  • Artischocken

Präbiotika sind für den Menschen unverdauliche Ballaststoffe und dienen den Darmbakterien als Nahrung und fördern deren Wachstum.

Einige Personen können empfindlich auf diese Lebensmittel reagieren und Beschwerden wie Blähungen oder Bauchschmerzen entwickeln. In solchen Fällen ist es ratsam, alternative präbiotische Quellen wie Bananen, Spargel oder Haferflocken zu wählen oder die Portionsgrößen anzupassen.

Unser Darm und unser Gehirn sind über die Darm-Hirn-Achse miteinander verbunden. Dauerhafter Stress ausgelöst durch Ärger und Ängste kann daher die Darmfunktion beeinträchtigen und zu einer Vielzahl von Darmbeschwerden wie Verstopfung, Durchfall oder auch zu einem Reizdarm führen. Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation und ausreichend Bewegung können helfen, den Stress zu reduzieren und die Darmgesundheit zu verbessern.

Ein gesunder Darm ist wichtig für unser allgemeines Wohlbefinden. Er weist eine intakte, dichte Darmschleimhaut auf, die eine schützende Barriere gegen schädliche Stoffe und Mikroorganismen bildet. Sie bietet den Lebensraum für zahlreiche nützliche Bakterienarten, die die Zellen der Darmschleimhaut nicht nur in ihrer Barrierefunktion, sondern auch bei der Verdauung der Nahrung zu Aufnahme der Nährstoffe unterstützen können. Gute Zeichen für einen gesunden Darm sind, wer sich energiegeladen fühlt, keine Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfungen oder Durchfall hat und auch sonst körperlich und mental gesund ist.

Inulin ist ein Präbiotikum und gehört zu den wasserlöslichen Ballaststoffen. Es ist in bestimmten Lebensmitteln wie Artischocken oder Lauch von Natur aus enthalten und dient den nützlichen Darmbakterien, den Probiotika, als wichtige Energiequelle.

Darmbeschwerden wie Verstopfung, Durchfall oder ein Blähbauch deuten darauf hin, dass die Darmgesundheit beeinträchtigt ist. Hausmittel wie ausreichend zu trinken und regelmäßige Bewegung können dann helfen. Kommen noch weitere Beschwerden wie starke Bauchschmerzen, Fieber oder Blut im Stuhl dazu oder halten die Beschwerden länger an, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. So können ernstere Erkrankungen erkannt oder ausgeschlossen und Folgeerkrankungen eines dauerhaft kranken Darms verhindert werden.

Es gibt verschiedene Hausmittel und natürliche Methoden, die helfen können, eine gesunde Darmflora aufzubauen:

  • Wichtig ist, ausreichend Wasser zu trinken.
  • Eine ausgewogene Ernährung, reich an Ballaststoffen und probiotischen Lebensmitteln, kann dazu beitragen, die Darmflora gesund zu halten und das Gleichgewicht der Darmbakterien zu fördern.
  • Ein altbewährtes Hausmittel ist auch, 2 Teelöffel Apfelessig in 300 ml Wasser aufgelöst zu trinken. Apfelessig regt die Verdauung an und kann den pH-Wert im Darm regulieren.  
  • Stressreduktion durch Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga kann ebenfalls zur Darmgesundheit beitragen.  

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Mensch individuell auf verschiedene Methoden reagieren kann, vor allem bei bereits bestehenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien.

Mukosa ist ein anderer Begriff für Schleimhaut, die die Innenseite von Hohlorganen im Körper auskleidet, wie beispielsweise die Schleimhäute in Nase, Mund und Darm. Diese feuchten, schleimhaltigen Gewebe erfüllen wichtige Schutz- und Transportfunktionen, indem sie die darunter liegenden Strukturen befeuchten, vor Austrocknung schützen und den Stoffaustausch zwischen Körperinnerem und -äußerem ermöglichen. Die Darmschleimhaut (intestinale Mukosa) spielt dabei eine zentrale Rolle bei der Verdauung und Nährstoffaufnahme, weshalb eine gesunde Schleimhaut für die Aufrechterhaltung der Darmfunktion essenziell ist.

Weder noch: Probiotika und Präbiotika bilden zusammen eine für die Darmgesundheit wichtige Nahrungskette: Denn Probiotika ernähren sich u.a. von Präbiotika. Das kann ihnen die notwendige Energie geben, um die Darmflora im Gleichgewicht zu halten, die Ansiedlung guter Darmbakterien zu fördern und das Wachstum schädlicher Bakterien zu hemmen. Außerdem produzieren Probiotika dabei wichtige Stoffwechselprodukte wie kurzkettige Fettsäuren, die den Zellen der Darmschleimhaut als Nahrung dienen und sie so dabei unterstützen, die Barrierefunktion gegen Krankheitserreger und Giftstoffe aufrechtzuerhalten.

Die Menge an Ballaststoffen, die Menschen gut vertragen, ist unterschiedlich. Wer Ballaststoffe in großen Mengen zu sich nimmt, erhöht das Risiko für Blähungen oder Stuhlveränderungen. Insbesondere Menschen, die sich bisher ballaststoffarm ernährt haben, sollten eine Ernährungsumstellung nach und nach angehen. Wichtig ist dabei, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Bei erwachsenen Menschen reicht der Darm vom Magenausgang bis zum After und ist rund 5 bis 7 Meter lang. Er besteht aus Dünndarm, Dickdarm und dem Enddarm. Der Dünndarm schließt direkt an den Magenausgang an und macht mit 3 bis 5 Metern Länge den längsten Abschnitt im Darm aus. Der Dickdarm ist etwa 1,5 Meter lang. Der Enddarm bildet den Abschluss und ist ca. 15 bis 20 Zentimeter lang.

Milchsäurebakterien und Hefen werden zur Herstellung in einigen Lebensmitteln eingesetzt, die wir oben aufgezählt haben. Beim Erhitzen oder durch Lagerung sterben diese Milchsäurebakterien jedoch häufig ab. Auch überlebt der Großteil der noch enthaltenden Organismen  nicht  den Verdauungsprozess in Magen und Darm. Daher kann es bei bestimmten Ernährungsgewohnheiten sinnvoll sein, Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Pulvern mit magensaftresistenter Ummantelung zu verzehren, sodass eine ausreichend hohe Menge im Darm verfügbar ist.

Lebensmittel aus oder mit Milchsäurebakterien sind Teil einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung: Sie können  unsere Darmgesundheit, unser Immunsystem und unser Wohlbefinden unterstützen. Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel können meist gezielter eingenommen werden, wenn das empfindliche Gleichgewicht der Darmflora aus der Balance geraten und die Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört ist. Dies kann in verschiedenen Situationen der Fall sein, zum Beispiel bei bestimmten Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom, dem Leaky Gut Syndrom, entzündlichen Darmerkrankungen oder nach Magen-Darm-Infektionen.  

In solchen Fällen kann die Einnahme von Probiotika dabei unterstützen, das Gleichgewicht der Darmflora und die Barrierefunktion der Darmschleimhaut zu erhalten.  

Es ist ratsam, für die gezielte Einnahme von Probiotika ärztlichen Rat einzuholen, insbesondere, wenn eine Immunschwäche oder Autoimmunerkrankungen vorliegen. Bei bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz können einige probiotische Lebensmittel auch Darmbeschwerden verursachen. 

Leinsamen bestehen zu rund 95 % aus Ballaststoffen, die sich aus unlöslichen und löslichen Ballaststoffen zusammensetzen. Letztere sind Präbiotika und machen Leinsamen damit zu einem präbiotischen Lebensmittel.

Flohsamenschalen haben einen hohen Anteil an löslichen Ballaststoffen und gelten daher als präbiotisches Lebensmittel.

Eine ausgewogene Ernährung, die regelmäßig Lebensmittel aus oder mit Milchsäurebakterien wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut oder Kombucha enthält, kann die Darmgesundheit nur beschränkt unterstützen. Zumeist ist der Gehalt an lebend Milchsäurebakterien zu gering. Hingegen erlauben qualitativ hochwertige Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, dass sich Milchsäurebakterien vorübergehend im Darm ansiedeln. Nach bestimmten Erkrankungen oder einer Antibiotikatherapie ist die Einnahme von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln zielführender. Sofern ärztlich nicht anders vorgegeben, werden probiotische Produkte dann täglich über 8 Wochen lang verzehrt. Nahrungsergänzungsmittel sollten jedoch nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung verwendet werden oder eine gesunde Lebensweise ersetzen.

Viele Unternehmen bieten Stuhltests an, über die Menschen zu Hause eine Analyse der Darmflora erhalten sollen. Fachexperten der Mikrobiom-Forschung raten von kommerziellen  Stuhltests ohne Verordnung oder fachlicher Beratung ab, um darüber Ernährungsempfehlungen abzuleiten. Denn Aussagekraft und Nutzen dieser Tests müssen die Unternehmen nicht belegen. Bei gesundheitlichen Fragen oder zur Interpretation von Testergebnissen ist es daher ratsam, sich von einem Arzt oder Ernährungsberater beraten zu lassen.