Einer Frau ist schlechtEiner Frau ist schlechtEiner Frau ist schlecht

WAS HILFT BEI DURCH­FALL?
Ursachen, Behandlung und Hausmittel

Durchfall, medizinisch als Diarrhoe bezeichnet, ist gekennzeichnet durch häufige, sehr weiche bis flüssige Stuhlgänge, die mindestens 3-mal innerhalb von 24 Stunden auftreten. Besonders häufig wird Durchfall durch Vireninfektion ausgelöst, bei denen unser Körper Wasser und Schleim in den Darm leitet, um Erreger oder Gifte schneller auszuschwemmen. Länger anhaltender Durchfall sollte unbedingt behandelt werden, um einen übermäßigen Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten zu vermeiden. Die gute Nachricht: Meist klingt der Durchfall rasch von selbst wieder ab.

Ursachen für Durchfall

Durchfall ist ein weit verbreitetes Symptom – kein Wunder, denn viele Ursachen kommen für eine Durchfallerkrankung infrage. Häufige Gründe sind:

Eine der häufigsten Ursachen sind hoch ansteckende Noroviren oder Rotaviren, auch bekannt als „Darmgrippe“. Ebenso können Bakterien (z. B. Salmonellen), Viren oder Parasiten, die wir über verdorbene Lebensmittel oder verunreinigtes Wasser z. B. auf Fernreisen aufnehmen, zu einer Lebensmittelvergiftung und damit zu Durchfall führen.

Wenn unser Körper bestimmte Nahrungsbestandteile wie Laktose, Gluten oder Fruktose nicht richtig verdauen kann, gelangt unverdautes Material in den Darm, was Durchfall verursachen kann.

Manche Arzneimittel, insbesondere Antibiotika, können die Darmflora stören und Durchfall auslösen.

Chronischer Stress kann die Verdauung beeinflussen und zu Durchfall führen.

Ist die Darmschleimhaut geschädigt (Leaky Gut Syndrom), schwächt das ihre Barrierefunktion gegen Krankheitserreger, die unser Körper nun mit Durchfall auszuschwemmen versucht.

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind schwerwiegende Erkrankungen, die mit Durchfall, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust einhergehen können.

In seltenen Fällen kann Durchfall auch ein Symptom für Darmkrebs sein, besonders wenn er mit Blut im Stuhl, Gewichtsverlust oder Müdigkeit auftritt.

Bei dieser chronischen Erkrankung reagiert der Darm überempfindlich auf bestimmte Auslöser und kann mit Durchfall oder Verstopfung reagieren, auch direkt nach dem Essen.

Durchfall direkt nach dem Essen: mögliche Ursachen

Tritt Durchfall unmittelbar nach dem Essen auftritt, liegt häufig eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie vor. Auch das Reizdarmsyndrom (RDS) oder eine Lebensmittelvergiftung können zu plötzlichem Durchfall führen.

Patient-Ärztin-GesprächPatient-Ärztin-GesprächPatient-Ärztin-Gespräch

Wann sollte man bei Durchfall zum Arzt gehen?

In den meisten Fällen ist Durchfall harmlos und klingt nach kurzer Zeit wieder ab. In folgenden Fällen mit begleitenden Symptomen sollte ärztlicher Rat aufgesucht werden:

  • hohes Fieber
  • starke Schmerzen
  • Blut im Stuhl
  • anhaltender oder schwerer Durchfall ohne Besserung nach 48 Stunden
  • Schwindel und Kreislaufprobleme (Hinweis auf Dehydrierung)

Besondere Risikofaktoren bei Durchfall

Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, älteren Personen, Schwangeren, Säuglingen und Kleinkindern sollte bei Durchfall immer eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden, da hier das Risiko für Komplikationen erhöht ist – ebenso nach Auslandsreisen. Auch bei bestehenden Vorerkrankungen wie Herz- oder Nierenleiden ist ein Arztbesuch ratsam, da hier der Flüssigkeitsausgleich besonderen medizinischen Rat erfordert.

Chronischer Durchfall

Durchfall, der länger als 4 Wochen andauert, wird als chronischer Durchfall bezeichnet. Im Gegensatz zu akutem Durchfall, der meist nach ein paar Tagen wieder abklingt, kann chronischer Durchfall auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen und sollte daher immer ärztlich abgeklärt werden.

Hausmittel gegen Durchfall

Eine Frau trinkt Wasser

Flüssigkeits­verlust ausgleichen:

Viel trinken ist bei Durchfall essenziell. Wasser, ungesüßte Kräutertees oder Brühe sind eine gute Wahl, um den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen.

Obstschale

Schonkost:

Leichte, gut verdauliche Kost kann bei Durchfall helfen. Pektinhaltige Lebensmittel wie Bananen, geriebener Apfel oder Karotten binden Flüssigkeit im Darm und unterstützen dabei, den Stuhl zu festigen.

Tasse Kamillentee

Kamillen- oder Ingwertee:

Diese Tees haben entzündungshemmende Eigenschaften und können den Darm bei Durchfall beruhigen.

Wärmflasche

Wärme:

Wenn eine Durchfallerkrankung von Bauchschmerzen und -krämpfen begleitet wird, kann die Wärme von einer Wärmflasche oder einem Wärmekissen entspannend wirken.

Verschiedene Lebensmittel auf einem Tisch

Lebens­mittel mit Milchsäure-Kulturen:

Joghurt, Kefir und fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut enthalten nützliche Bakterien, die die Darmflora unterstützen und den Durchfall lindern können.

Häufige Fragen zum Thema Durchfall

Bei Durchfall sollten wir auf leicht verdauliche Kost setzen, z. B. auf puren Zwieback, Reis oder Karottengemüse mit Kartoffeln. Wichtig ist die schonende Zubereitung ohne Fett und scharfe Gewürze.

Fettreiche, scharfe oder stark gewürzte Speisen sowie Milchprodukte sollten gemieden werden, da sie die Symptome verschlimmern können. Diese Nahrungsmittel sind oft schwer verdaulich und können eine möglicherweise gereizte Darmschleimhaut zusätzlich belasten.

Durchfall ist ein Symptom, das auf eine Störung des Verdauungssystems und damit auf eine angeschlagene Darmgesundheit hinweist. Während akuter Durchfall eine natürliche Reaktion des Körpers sein kann, um schädliche Bakterien, Viren oder Giftstoffe schnell auszuscheiden, ist er nicht per se gut für den Darm. Häufiger und langanhaltender Durchfall kann die Darmschleimhaut schädigen und zu einem Ungleichgewicht der Darmflora führen:

Ein gesunder Darm benötigt eine intakte Darmschleimhaut, um Nährstoffe effektiv aufnehmen und als Barriere gegen Krankheitserreger wirken zu können. Anhaltender Durchfall kann die Schleimhaut reizen und die Schutzfunktion beeinträchtigen, was zu weiteren Verdauungsproblemen führen kann. Zudem kann eine geschädigte Darmschleimhaut, wie beim Leaky Gut Syndrom, die Durchlässigkeit erhöhen und dazu führen, dass unerwünschte Substanzen in den Blutkreislauf gelangen.

Daher ist es wichtig, Durchfall ernst zu nehmen und die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren, statt ihn als eine Art „Reinigung“ des Darms zu betrachten. Bei häufigem oder chronischem Durchfall sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um die Gesundheit des Darms zu schützen und mögliche Schäden an der Darmschleimhaut zu vermeiden.