Mann mit MagenschmerzenMann mit MagenschmerzenMann mit Magenschmerzen

HILFE BEI DARM­BE­SCHWERDEN

Darmbeschwerden sind weit verbreitet und schränken unsere Lebensqualität stark ein. Wer unter Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall leidet, spürt, wie wichtig ein gesunder Darm für unser Wohlbefinden ist. Was hinter Verdauungs­störungen und verschiedenen Darmproblemen steckt, haben wir in diesem Ratgeber zusammengefasst.

Was sind typische Darm­be­schwerden?

Darmbeschwerden können sich durch unterschiedliche Probleme äußern. Sie betreffen oft den Stuhlgang sowie das allgemeine Wohlbefinden. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

Der Stuhl ist sehr weich bis wässrig. Fachkreise sprechen von Diarrhoe, wenn sich der Darminhalt mindestens 3-mal in 24 Stunden besonders flüssig entleert. Langanhaltender Durchfall kann zur Dehydrierung führen.

Der Stuhl ist hart und trocken. Von Verstopfung sprechen Fachkreise erst, wenn Stuhlgang seltener als 3-mal pro Woche erfolgt. Dies kann zu Schmerzen und einem unangenehmen Völlegefühl führen. Viele Betroffene haben das Gefühl, den Darm nicht vollständig entleeren zu können und stark pressen zu müssen.

Bei harmlosen Blähungen lässt unser Körper bis zu 10-mal pro Tag Gase über den Darm entweichen, die sich dort angesammelt haben. Bestimmte Nahrungsmittel und weitere Faktoren können weit häufiger zu unangenehmen Blähungen führen.

Sammelt sich übermäßig viel Gas im Bauch an, wölbt sich dieser nach außen und fühlt sich gespannt an. Ein Blähbauch kann unabhängig von Blähungen auftreten.

Diese Beschwerden können einzeln oder in Kombination mit weiteren Problemen auftreten; der Darm „zwickt“ dann schon einmal. Häufig kommt es auch zu Darmkrämpfen bzw. zu Darmschmerzen, die sich durch schmerzhafte, krampfartige Empfindungen im Bauchbereich äußern.

Frau mit MagenschmerzenFrau mit MagenschmerzenFrau mit Magenschmerzen

Wie kommt es zu Darm­beschwerden?

Eine Vielzahl an Faktoren kann die normale Funktion des Verdauungssystems beeinträchtigen, insbesondere wenn die Darmschleimhaut in ihrer wichtigen Barrierefunktion gestört ist. Eine dichte Darmschleimhaut bildet eine Art schützende Grenzfläche zwischen dem Darminhalt und dem Körperinneren. Ist diese Barriere gestört und übermäßig durchlässig (Leaky Gut Syndrom), können Allergene, Krankheitserreger und Giftstoffe in den Blutkreislauf gelangen, was Entzündungen und Beschwerden auslösen kann. Ebenso spielt die Darmflora eine wichtige Rolle: Sie wird auch Mikrobiom genannt und umfasst eine komplexe Gemeinschaft von nützlichen und schädlichen Mikroorganismen, u.a. Bakterien. Ist das Gleichgewicht der Darmbakterien gestört, kann dies die Darmschleimhaut schwächen und Darmprobleme begünstigen.

Häufige Ursachen für Darmbe­schwerden

Ein Teller mit Spaghetti

Unausge­wogene Ernährung

Eine ballaststoffarme Kost, v. a. über verarbeitete Lebensmittel, belastet die Darmschleimhaut und das Gleichgewicht der Darmflora.

Ein Mann hält eine Zigarette

Häufiger Konsum von Genuss­giften

Alkohol und Tabak können die Darmschleimhaut reizen.

Frau am Computer mit einem Stressball

Stress

Psychische Belastungen, Ärger und Ängste können die Verdauung negativ beeinflussen.

Frau lehnt an einem Gymnastikball und lächelt in die Kamera

Bewegungs­mangel

Regelmäßige, körperliche Aktivität fördert die Beweglichkeit des Darms. Bewegen wir uns im Alltag zu wenig oder sind bettlägerig, kann das die Darmmotilität, die Bewegungsfähigkeit des Darms, verringern und zu Darmbeschwerden führen.

Frau im Bett hält sich mit beiden Händen den Kopf

Hormonelle Ver­änderungen

Hormone haben einen erheblichen Einfluss auf unser Verdauungssystem. Daher sind Frauen in der Schwangerschaft, während der Menstruation und in den Wechseljahren häufiger von Darmbeschwerden betroffen.

Verschiedene Lebensmittel auf einem Tisch

Nahrungs­mittel­unverträglich­keiten und -allergien

Intoleranzen gegenüber Laktose, Fruktose oder Gluten können Darmbeschwerden auslösen.

Frau mit Schnupfen im Bett

Infektionen

Hochansteckende Viren können eine Darmgrippe auslösen. Auch Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten, die über eine Lebensmittelvergiftung in den Darm gelangen, können zu Erkrankungen führen.

Mann hält seine Hände an seinen Bauch

Vorer­krankungen

Das Reizdarmsyndrom sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa gehen mit einer Vielzahl von Darmproblemen einher. In seltenen Fällen ist Darmkrebs die Ursache.

Frau hält Tabletten und ein Glas Wasser in ihren Händen

Medikamente

Arzneimittel wie Antibiotika, Schmerz-, Abführ- und Diabetesmittel können die Darmflora beeinflussen und zu Darmbeschwerden führen.

Wann sollte man mit Darm­beschwerden zum Arzt gehen?

Treten häufig Darmprobleme auf, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine medizinische Diagnose bietet konkrete Hilfe bei individuellen Darmbeschwerden, die z. B. von einem empfindlichen Darm herrühren können. Bei folgenden Begleitsymptomen sollte rasch ein Arzt konsultiert werden, um ernsthafte Erkrankungen erkennen oder auszuschließen und das Risiko für Folge­erkrankungen minimieren zu können:

ArztgesprächArztgesprächArztgespräch
  • Starke Bauchschmerzen, z. B. durch Darmkrämpfe
  • Fieber
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Blut im Stuhl
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Schwindel und Kreislaufprobleme
  • Anhaltende Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung ohne Besserung nach 2 bis 3 Tagen
  • Chronische Darmbeschwerden

Häufige Fragen zum Thema Darmbeschwerden

Darmkrämpfe können unangenehm und schmerzhaft sein. Wichtig ist, die Ursache zu identifizieren, um die richtige Behandlung zu wählen: Denn so viele unterschiedliche Faktoren Darmkrämpfe auslösen können, so viele Möglichkeiten gibt es, sie zu lindern oder gar zu verschlimmern. Ein Beispiel sind Lebensmittel mit Milchsäurekulturen wie Joghurt oder Kefir – sie enthalten nützliche Bakterien, die die Darmflora unterstützen können. Sind Darmkrämpfe und Durchfälle jedoch Ursache einer Laktoseintoleranz, können genau diese Nahrungsmittel die Darmkrämpfe auch verschlimmern.

Generell hilft es bei Darmkrämpfen, Stress zu reduzieren und warmes Wasser oder Kräutertees (z. B. Kamille oder Pfefferminze) zu trinken, um die Muskulatur im Darm zu entspannen.  

Wenn die Krämpfe jedoch anhalten, sehr stark sind oder von weiteren Symptomen wie Fieber, Erbrechen oder Blut im Stuhl begleitet werden, sollte umgehend eine Arztpraxis aufgesucht werden.

Darmprobleme äußern sich häufig durch Veränderungen der Stuhlgewohnheiten: Dazu zählen Durchfall, Verstopfung oder sogar Wechsel zwischen beidem. Auch Bauchschmerzen oder -krämpfe, starke Blähungen oder ein unangenehmes Völlegefühl sind Anzeichen für Darmprobleme. Treten Begleitsymptome wie Blut im Stuhl, Übelkeit, Erbrechen, ungewollter Gewichtsverlust auf und halten die Beschwerden länger an, sollten die Darmprobleme ärztlich abgeklärt werden.